Chronik des Kirchenchores Orsenhausen

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Geschichte des Kirchenchores Orsenhausen

1837

Nachdem im Herbst 1837 die erste neue Kirchenorgel in der Pfarrkirche eingebaut war und im Gottesdienst erklang, regte sich bei einigen sangesfreudigen Bürgern der Wunsch nach Gründung eines Kirchenchors.

Andreas Klang, Lehrer von 1840 bis 1852, der auch das Amt des Mesners und Organisten innehatte, war bereit, die Leitung des anfangs nur aus 4 Frauen bestehenden Kirchenchores zu übernehmen, der erstmals am 4.12.1842 im Kirchenstiftungsratsprotokoll erwähnt wird. In den folgenden Jahren gesellten sich dann Männer dazu, so dass ein gemischter Chor zur Ehre Gottes und zur Freude der Mitmenschen die Gottesdienste mitgestaltete.

1847

1847 verließen die Frauen den Kirchenchor. Vor dem Kirchenstiftungsrat am 4. Januar 1848 gaben die Frauen verschiedene Gründe an, warum sie nicht wieder mitsingen wollten: Zum Einen reklamierten sie, dass bei den Proben im Winter nicht eingeheizt wird. Außerdem hätte man sie beschimpft und ihnen gesagt, man brauche keine Frauen im Chor.

1852

1852 übernahm der neue Lehrer Franz Xaver Lauber den Kirchenchor, mit dem er am 29.7.1860 in Mietingen bei der Fahnenweihe des Männergesangvereins Eintracht Mietingen auftrat. Die Zeitung schreibt: „ Es haben uns trotz der zweifelhaften Witterung, mit ihren Besuchen beehrt: die beiden Gesangvereine von Biberach, sodann Concordia und Cäcilia von Laupheim, und der Gesangverein von Orsenhausen, welchen wir hiermit unsern wärmsten Dank aussprechen. Der Vortrag der von sämtlichen Vereinen im Chor gesungenen Lieder, so wie die Einzelvorträge haben allseitig angesprochen und legten Zeugnis ab, mit welchem Eifer genannte Vereine den Gesang pflegen.“

1872

Am 1. Januar 1872 kam als Lehrer Franz Ulrich Ehrmann nach Orsenhausen. Er wirkte bis 1. Mai 1891 an unserer Schule und war auch als Mesner und Organist tätig. Den Kirchenchor hat er ebenfalls übernommen.

1891

 

Vom 1. Juli 1891 bis 11. November 1906 war Oberlehrer Josef Kreidler als Lehrer, Organist und Chorleiter in Orsenhausen tätig. In seiner Wirkungszeit nahm der Kirchenchor einen vielversprechenden Aufschwung. Für die Ausbildung des Chors wurde ihm ein Harmonium gestiftet.

1907

Von Mai 1907 bis 1. Oktober 1924 war Hauptlehrer Josef Rettenmaier als Lehrer in Orsenhausen tätig. In seiner Wirkungszeit kam am 3. Mai 1907 der Bischöfl. Erlass heraus, wonach die Chordirigenten ein „Diarium über die kirchlichen Gesangsproben“ zu führen hatten und mindestens 50 Singstunden im Jahr abzuhalten sind. Seit dieser Zeit liegen auch detaillierte Aufzeichnungen vor.

So wurde am 25.10.1907 das Kyrie aus der Cäcilienmesse von Hohnerlen einstudiert und am 26.11.1907 ein achtstimmiges Ave Maria geprobt. Unter dem 2. Juli 1908 ist verzeichnet, dass die Probe eine Vorbereitung auf das 25. Priesterjubiläum des Ortspfarrers sei. Dazu wurden auch Lieder wie: „Heil‘ge Nacht“ und „Schon die Abendglocken“ einstudiert. Im Juli 1913 konnte der Chor das 50jährige Sängerjubiläum von Jakob Jöchle feiern.

1915

Der erste Weltkrieg riss große Lücken in den bestehenden Männerchor, da mehr als die Hälfte der Sänger zum Kriegsdienst einberufen wurde. Im Advent 1915 forderte Chorleiter Rettenmaier die Frauen auf, im Kirchenchor mitzuwirken. Am Stephansfest meldeten sich 10 Frauen. Dies war zugleich die Geburtsstunde des heutigen gemischten Kirchenchors. Intensive Chorproben folgten, so zum Beispiel fanden vom 29. Dezember bis 18. Januar 1916 alle 2 Tage Singstunden statt. Im Monat März wurden 17 Proben durchgeführt.

1925

Am 27. März 1925 übernahm Hauptlehrer Richard Staffel die hiesige Schulstelle. Auch als Organist und Chorleiter des Kirchenchors war er tätig. Seine Begabung in Kirchenmusik lag über dem Durchschnitt, heißt es in einer Aufzeichnung jener Jahre, was sich sehr positiv auf den Chor ausgewirkt haben soll. Die Stelle als Hauptlehrer hatte er bis 20. März 1935 inne. Schon vier Wochen später starb er in Schwäbisch Gmünd. Zu seinem Gedenken sang der Kirchenchor das Requiem aus der Jesu-Messe.

1935

Bereits am 1. Mai 1935 konnte die Gemeinde in Franz Josef Geis den neuen Lehrer begrüßen. Auch er nahm sich des Kirchenchors an und war als eifriger Organist im Dienste der Kirchengemeinde tätig. Nach dem 2. Weltkrieg begann auch für den Kirchenchor eine Periode des Neubeginns. Zahlreiche junge Sängerinnen und Sänger traten dem Chor bei, sodass er auf über 20 Mitglieder anwuchs. Zu zahlreichen kirchlichen Festen und Feiern wurde der Chor herangezogen. Höhepunkte waren z.B. die Verabschiedung von Pfarrer Dornacher, die Beerdigung von Pfarrer Posner und die Glockenweihe. Oberlehrer Franz Geis ging im März 1965 in den wohlverdienten Ruhestand.

1965

Den Organistendienst wie auch das Amt des Chorleiters übernahm dann Franz Eberle von hier. Die Mitgliederzahl der Sängerinnen und Sänger wuchs auf 30 an. Erwähnenswert ist, dass es für den Chor zu dieser Zeit, in der German Schoch der erste 1. Vorsitzende des Chores wurde, neben den zahlreichen kirchlichen Festen und Feiern noch möglich war, bei Beerdigungen den Grabgesang durchzuführen. Franz Eberle war es vergönnt, 20 Jahre den Kirchenchor Orsenhausen zu leiten, bis er 1985 krankheitsbedingt den Taktstock an Walter Sulzer weitergeben musste.

1985

Unter der Führung von Walter Sulzer wurde viel neue, zum großen Teil anspruchsvolle Literatur einstudiert und bei zahlreichen Gottesdiensten sowie, und das war neu, bei geistlichen Konzerten aufgeführt. Frau Huber erklärte sich bereit, als Schriftführerin die Auftritte und Geschehnisse in Wort und Bild festzuhalten. Dieses tat sie in vorbildlicher Weise über zwanzig Jahre lang.

 

1991

1991 erhielt Frau Ruf die Stelle der Kirchenmusikerin in Ochsenhausen. Das bedeutete, unser Chor musste wieder nach einer Chorleiterin oder einem Chorleiter Ausschau halten.

Thomas Bodenmüller, Student der Kirchenmusik, war es, der die musikalische Leitung des Chores, wenn auch nur für zwei Jahre, übernahm. Als Thomas Bodenmüller nach Stuttgart zog, war die Zeit der vielen Chorleiterwechsel für den Kirchenchor vorbei.

1992

Als 1992 German Schoch überraschend verstarb übernahm Thomas Jans das Amt des 1. Vorsitzenden, das er dann 15 Jahre innehatte.

Nach dem Weggang von Herrn Sulzer übernahm Frau Hedwig Ruf, die gerade ihr Studium als Kirchenmusikerin abgeschlossen hatte, die musikalische Leitung des Chores. Mit fundiertem liturgischen Verständnis die kirchlichen Feste und Feiern bereichert.

 

1994

übernahm Ludwig Schwedes die musikalische Leitung des Kirchenchores, die er heute noch innehat.

2007

Nachfolger von Thomas Jans im Vorstand wurden 2007 Robert Jöchle (1. Vorsitzender) und Beate Humboldt-Jöchle (2. Vorsitzende). Die Nachfolge der Schriftführerin Rita Huber übernahmen 2009 Waltraud Sulzer und Martina Heim.

2010

Verleihung der Palästrina Medaille des Diözesanverbandes für Kirchenmusik. Es ist die höchste Auszeichnung, die der Diözesanverband einem Kirchenchor verleihen kann !!

2011

Am 5.5.2011 übernehmen Josef Thanner, Roswitha Schoch und Thomas Halder im Team die Vorstandschaft

2012

Am 4.2.2012 wird die bisherige Vorstandschaft einstimmig für weitere 4 Jahre gewählt.

Die gewählten Vorstände Thomas Halder, Josef Thanner und Roswitha Schoch nehmen die Wahl gerne an und bedanken sich beim Chor für das entegengebrachte Vertrauen

2014

Unser Chorleiter Herr Ludwig Schwedes feiert sein 20 jähriges Chorleiterjübiläum. Beim traditionellen Nikolausabend wurde Herr Schwedes dafür geehrt und erhält zum Andeken an sein Wirken einen Bidlband über die

 

 

vergangenen Jahre

 

 2015

Nach über 20 Jahren Chorleitung übergibt Ludwig Schwedes den Taktstock im April 2015 an Frau Hedwig-Ruf Hörmann. Sie hatte den Kirchenchor Orsenhausen schon von 1989 - 1991 geleitet und den Chor bisher an der Orgel begleitet sowie als Aushilfe für Herrn Schwedes geleitet

2016

50/40/30 Jahre Sängerin im Kirchenchor Orsenhausen

Am Freitag den 12.2.2016 wurde im Rahmen der Generalversammlung des Kirchenchores Frau Mathilde Kohn für 50 Jahre Singen im Kirchenchor mit der Ehrenurkunde des Cäcilienverbandes sowie einem Dankesbrief des Bischofs Fürst von Rottenburg geehrt.

Für 40 Jahre Singen erhielt Walburga Zimmermann eine Urkunde sowie die goldene Ehrennadel des Cäcilienverbandes. Frau Martina Heim wurde ebenfalls mit einer Urkunde des Cäcilienverbandes für 30 Singen im Kirchenchor geehrt. Pfarrer Martin Ziellenbach verlas die Dankesschreiben, überbrachte Dankesworte der Kirchengemeinde und überreichte den Sängerinnen ihre Urkunden und einen Blumenstrauß.

Dieses Jahr stand die Wahl der Vorstandschaft wieder ein. Bisher wurde das Team im Dreierverbund mit Roswitha Schoch, Josef Thanner und Thomas Halder geleitet.

Frau Roswitha Schoch stellte sich nicht mehr zur Wahl.

Josef Thanner und Thomas Halder stellten sich wieder zur Wahl. Nachdem es keine weiteren Kandidaten für die Vorstandschaft gab, wurden beide einstimmig wieder gewählt.

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2017

Waltraud Sulzer kandidiert nicht mehr für das Amt als Schriftführerin.
Wiedergewählt wird Martina Heim als Schriftführerin

Bettina Wilhelm wird zur Beisitzerin im Ausschuss gewählt